DSHS SnowTrex Köln

Volleyball in Köln

Weiterer Umbruch bei DSHS SnowTrex Köln-Volleyballerinnen

Paukenschlag bei den Kölner Zweitliga-Volleyballerinnen. Das Urgestein Marina Wagner wird in der kommenden Saison nicht mehr für das Team DSHS SnowTrex Köln auflaufen. Die Kapitänin und Leitwölfin tauscht ihre Volleyballschuhe und ihr Trikot ein – gegen eine große Portion Babyglück. Es hatte sich schon ein wenig angedeutet, doch dass es einen so schnellen Abschied geben würde, damit hatte wohl keiner so richtig gerechnet. „Volleyball hatte in meinem ganzen Leben immer erste Priorität und vieles musste hinten anstehen. Der Sport und vor allem das Team der letzten Jahre bei DSHS SnowTrex Köln waren immer feste Säulen, die unglaublich wichtig für mich waren. Aber ich denke, dass es keinen schöneren Grund gibt, um zumindest vorerst die Volleyballschuhe in den Keller zu räumen“, trauert Marina Wagner ihrem Team hinterher und blickt dennoch voller Vorfreude in die Zukunft. „Keine Spielerin kenne ich auf dem Volleyballfeld besser als Marina. Sie ist ein Leader und hat einen unbändigen Siegeswillen. Natürlich hinterlässt sie eine große Lücke, die wir jetzt erst einmal füllen müssen. Das konnten wir jedoch bereits in der letzten Saison ein wenig üben, als Marina nahezu die gesamte Hinrunde verletzungsbedingt pausieren musste. Somit ist es für uns keine gänzlich neue Situation“, beschreibt Kölns Trainer Jimmy Czimek den Verlust seiner Spielführerin, die unter ihm sage und schreibe acht Saisons bestritten hat. Neue Kapitänin im Team der Kölnerinnen wird Zuspielerin Pia Weiand, die sich bereits in ihrer ersten Saison hervorragend bei den Kölnerinnen integriert hat.

Weiterer Umbruch bei DSHS SnowTrex Köln-Volleyballerinnen

Das kann in dieser Saison noch des Öfteren passieren: Die DSHS SnowTrex Köln-Volleyballerinnen sind beim ersten offiziellen Fototermin noch nicht in Bestbesetzung (Foto: Martin Miseré)

Da auch mit Silke Schrieverhoff eine weitere wichtige Stütze zumindest in der Hinrunde der Saison bei vielen Spielen der DSHS-Volleyballerinnen arbeits- und urlaubsbedingt passen muss, und auch Katja Sallie und Viola Torliene längere Auslandsaufenthalte planen, musste Coach Jimmy Czimek sein Team personell noch weiter aufrüsten. Mit Amelie Kleiner wagt eine weitere Spielerin aus der zweiten Mannschaft der Kölnerinnen den Sprung nach oben. Die 25 Jahre alte Außenangreiferin hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und wird insbesondere den Annahmeriegel der Kölnerinnen verstärken. Dies traut Trainer Jimmy Czimek ebenso der Neu-DSHS-Studentin Nathalie Koch (23) zu, die aus der Regionalliga im Norden von SCALA Hamburg zu den Kölnerinnen wechselt.

Zudem wird mit Vera Schmidt-Narischkin eine interessante, junge Spielerin aus Bad Soden an den Rhein wechseln. Die 18 Jahre alte Abiturientin wird ebenfalls ein Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln aufnehmen und passt somit hervorragend ins Team. Mit ihren 1,84 bringt sie ideale Voraussetzungen mit und wird von Jimmy Czimek universalistisch ausgebildet. Gespielt hat sie überwiegend in der zweiten Mannschaft in Bad Soden, kann jedoch bereits auf einige Kurzeinsätze in der 2. Bundesliga zurückschauen. Als vierte Spielerin hat Köln Anika Wucherer, die Cousine von Ex-Basketballstar Dennis Wucherer, unter Vertrag genommen. „Es wird noch eine Weile dauern, bis sich insbesondere die letzten vier Neuzugänge an unsere Spielweise und das Niveau gewöhnt haben, aber wir haben hier in Köln ein längerfristiges Konzept, wo wir den Spielerinnen mindestens eine Saison Eingewöhnungszeit geben“, erläutert  Jimmy Czimek.

Allerdings müssen die Saisonziele eventuell durch die neue Personalsituation ein wenig heruntergeschraubt werden. „Natürlich wäre es unser großer Wunsch, nach Platz sechs, fünf und vier in den letzten drei Jahren diese Saison als Dritter zu beenden. Aufgrund der zahlreichen Ab- und Neuzugänge sowie der teils umfangreicheren Fehlzeiten weiterer etablierter Spielerinnen ist das jedoch ein sehr schweres Unterfangen“, bleibt Jimmy Czimek beim Blick in die Zukunft realistisch. Dabei verfolgt Köln ein anderes Konzept als einige der Mitkonkurrenten wie z.B. die Gladbecker Giants, die ihren Personalumbruch mit zwei amerikanischen Profispielerinnen kompensieren. Auch der letztjährige Meister VfL Oythe listet beispielsweise in seinem 11er-Kader fünf Ausländerinnen auf.

„Das können und wollen wir uns hier in Köln nicht leisten. Wir verstehen uns als Ausbildungsverein für Trainer und für junge deutsche Spielerinnen, die Lust haben, neben ihrem Studium oder ihrer Arbeit weiterhin unbezahlt dem Volleyballsport auf hohem Niveau nachzugehen. Das wollen wir ihnen ermöglichen. Wenn wir dann am Ende einer Saison mal nicht in der oberen Hälfte stehen, ist das für den Verein, die Sponsoren und die Zuschauer nicht weiter tragisch“, erläutert der Vereinsvorsitzende und SnowTrex-Geschäftsführer Thomas Bartel die Vereinsphilosophie. Zudem gesteht der Verein seinen Spielerinnen nicht nur längere Fehlzeiten durch arbeitsbezogene Verpflichtungen, sondern auch durch private Angelegenheiten wie z.B. Urlaub zu. „In der heutigen Lebenssituation können und wollen wir nicht von unseren Spielerinnen verlangen, dass sie dem Volleyball alles hintenanstellen. Sie sind bei weitem keine Profis – natürlich möchte man dann auch einmal abseits der Hochsaison in den Urlaub fahren. Wir müssen das dann natürlich als Mannschaft auffangen und personell ein wenig flexibler agieren“, so der Teammanager weiter.

Es bleibt also spannend, mit welcher Flexibilität die Kölnerinnen den Umbruch zur neuen Saison auf dem Spielfeld vollziehen.

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