DSHS SnowTrex Köln vor anspruchsvoller Aufgabe: Gastspiel bei den Wildcats

29.11.2025

Köln trifft am Sonntag in Stralsund auf einen direkten Tabellennachbarn – ein Duell mit Bedeutung im engen Mittelfeld der Sparda 2. Liga Pro.

Mit dem Auswärtsspiel bei den Sparkassen Wildcats Stralsund steht DSHS SnowTrex Köln am Sonntag (30.11.2025, 15:00 Uhr) ein richtungsweisendes Duell im Mittelfeld der Sparda 2. Liga Pro bevor. Beide Teams liegen in der Tabelle unmittelbar beieinander – Stralsund auf Rang 9, Köln direkt dahinter auf Platz 10 –, wobei die Kölnerinnen trotz weniger absolvierter Partien eine nahezu ausgeglichene Satzbilanz vorweisen. Während Stralsund bereits elf Spiele bestritten und vier Siege erzielt hat, kommt Köln mit vier Erfolgen aus acht Begegnungen auf eine starke Punkteausbeute und frische Beine.

*DSHS SnowTrex Köln nach und vor einem Doppelheimspielwochenende auf der längsten Auswärtsfahrt in Stralsund gefordert. (Foto: Florian Zons)*

Die vergangenen Tage brachten für beide Mannschaften eine hohe Belastung mit sich: Stralsund bestreitet bereits sein fünftes Spiel innerhalb von neun Tagen, während Köln zuletzt ein Doppelheimspielwochenende absolvierte – mit einem 3:1-Erfolg gegen BBSC Berlin und einem umkämpften 2:3 gegen VCO Dresden. Die Kölnerinnen wollen diese frische Spielpraxis und die gewonnenen Erfahrungen nutzen, um in Stralsund wichtige Auswärtspunkte zu sichern. Beide Teams gehen mit dem Anspruch in die Partie, sich im dichten Tabellenfeld weiter nach oben zu orientieren.

Im Hinblick auf das kommende Duell wird entscheidend sein, wie Köln die eigene Stabilität aus den vergangenen Partien auf das Feld bringen kann. Die Begegnung bietet die Chance, mit einem Auswärtssieg einen direkten Konkurrenten zu überholen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung oberes Tabellenmittelfeld zu machen. Allerdings bringt die lange Anreise eine besondere Herausforderung mit sich: Die Kölnerinnen treten die rund 700 Kilometer weite Fahrt bereits um 4 Uhr morgens an – ein Reisetag, der Substanz kostet und die Frage nach der körperlichen und mentalen Frische aufwirft.

Stralsund hingegen profitiert von der gewohnten Umgebung in der Diesterweg-Sporthalle, wird aber durch das enorme Pensum der letzten Tage ebenfalls auf Belastungsgrenzen getestet. Für Köln gilt es daher, von Beginn an konzentriert zu agieren, eigene Stärken konsequent auszuspielen und die Wildcats zu langen Ballwechseln zu zwingen. Je stärker der Druck auf Block- und Angriffsrhythmus Stralsunds wächst, desto eher könnte sich das Kölner Tempo- und Aufschlagspiel auszahlen. Es ist ein Duell, in dem Kleinigkeiten entscheiden – und in dem die Balance zwischen Belastung, Rhythmus und mentaler Frische zum Schlüssel werden könnte.

Ein besonderer Faktor ist das emotionale Momentum aus dem Pokalspiel gegen Allianz MTV Stuttgart am vergangenen Mittwoch. Vor ausverkaufter Kulisse mit 790 Zuschauern zeigte Stralsund eine leidenschaftliche und mitreißende Leistung – mit spektakulären Abwehraktionen, starken Blocksequenzen und mutigem Offensivspiel. Auch wenn der Favorit aus Stuttgart letztlich die Oberhand behielt, hinterließ das Stralsunder Team einen bleibenden Eindruck und feierte sich und den Volleyballsport in der Hansestadt zu Recht als „Sieger, ohne gewonnen zu haben“. Solche Spiele geben Selbstvertrauen, kosten aber zugleich Energie – physisch und emotional.

Für DSHS SnowTrex Köln ergibt sich damit eine anspruchsvolle, aber auch vielversprechende Ausgangslage: Während Stralsund in den vergangenen Tagen von Emotion, Energie und Zuschauerbegeisterung getragen wurde, hat dieses Ausnahmeevent ebenso Kraft gekostet. Für Köln gilt es, die eigene Reisestrapaze gut wegzustecken und schnell in den Spielmodus zu finden. Entscheidend wird sein, ob die Kölnerinnen ihre Stabilität aus den vergangenen Partien übertragen können und zugleich das Stralsunder Tempo früh stören.

Gelingt es DSHS SnowTrex Köln, die Wildcats in längere Rallys zu pressen, die Aufschlagqualität hochzuhalten und das eigene Offensivspiel variabel aufzuziehen, kann ein Punktgewinn oder sogar ein Auswärtssieg realistisch werden. Auf der anderen Seite wird Stralsund die emotionale Wucht aus der Pokalnacht ins Heimspiel mitnehmen wollen. Alles deutet auf ein Duell auf Augenhöhe hin – eines, das nicht nur für die aktuelle Tabelle Bedeutung hat, sondern auch für das Selbstverständnis beider Teams in der laufenden Saison.

Kölns Trainer Jimmy Czimek blickt mit Respekt und realistischer Einschätzung auf die Aufgabe im hohen Norden:

„Spiele in Stralsund sind immer besondere. Um vier Uhr geht’s mit dem Reisebus los. Wir werden nicht übernachten, sondern ziehen das an einem Tag durch, damit wir auch noch einen Tag Wochenende haben.

Aber das sind wir gewohnt. Es hat bisher unserer Leistung keinen Abbruch getan. Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die ein ähnliches Vorwochenende hatten. Die ersten Spiele (am Samstag) haben beide gewonnen, die zweiten (am Sonntag) haben beide verloren, also beide mit Doppelspieltag, wir allerdings zu Hause. Stralsund ist da gereist. Vielleicht etwas überraschend, dass Stralsund in Dingolfing verloren hat. Aber in der Tabelle sind beide Mannschaften dicht beieinander. Stralsund lässt auf jeden Fall aufhorchen mit dem Pokalsieg gegen den Erstligisten Hamburg.

Das war schon vom Ergebnis her beeindruckend mit einem 3:0. Wir wissen, dass wir in Stralsund wieder alles in die Waagschale werfen müssen, wie in jedem Spiel in dieser Saison und sind gespannt, was dann hinten rauskommt.“