Die Zweitligavolleyballerinnen des Teams DSHS SnowTrex Köln haben zum Abschluss der Saison noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit 3:1 (13:25, 25:20, 25:19, 27:25) besiegte das Team auswärts den ETV Hamburg und sicherte sich den vierten Rang in der Abschlusstabelle. In einer intensiven Partie zeigte die Mannschaft große Entschlossenheit. Damit belohnt sich das Team für eine starke Saisonleistung.
Die Voraussetzungen vor dem letzten Saisonspiel waren denkbar schlecht, denn das Kölner Team musste erneut auf die Stammzuspielerin Annika Stenchly (krankheitsbedingt) verzichten.

Chiara Claassen und Hannah Bolsius waren verletzungsbedingt nicht einsatzfähig und Melanie Gosmann stand aus privaten Gründen nicht zur Verfügung. Julia Van den Berghen hatte immer noch mit ihrer Verletzung am Finger zu tun und im Spiel in Hamburg tauschte sie die Rollen mit Marina Müller. Marina Müller ging als Universalistin auf die Außen-Annahme-Position und Julia Van den Berghen übernahm die Libera-Position.
Die Zuschauer dieser Begegnung wurden Zeuge einer wilden Partie, wild konnte Köln aber besser, denn während des Spiels gelang es den Kölner Spielerinnen einfach besser, ihr Spiel zu stabilisieren und dem ETV Hamburg Paroli zu bieten.
Wild war nicht nur das Spiel, sondern auch die Anreise, denn der Großteil der Mannschaft kam erst zum eigentlichen Spielbeginn an der Spielstätte an. Netterweise hat Hamburg zuvor einer Spielverlegung um 30 Minuten zugestimmt. Nichtsdestotrotz hatte die verspätete Anreise natürlich einen größeren Einfluss auf das Spiel vor allem zu Beginn.
Nach fünf Minuten Aufwärmen und Einschlagen ging es dann auch los in Satz 1 und den dominierten die Gastgeberinnen klar. Hamburg gewann den Satz mit 25:13. Köln hat diesen Satz im Wissen der suboptimalen Vorbereitung so ein bisschen dazu genutzt, Hamburg in Sicherheit zu wiegen.
Ab Satz 2 hat Köln anders begonnen und etwas die Aufschlagsstrategie verändert. Damit konnte Köln den ETV Hamburg vermutlich etwas überraschen, aber auf einmal war auf Kölner Seite der Schalter umgelegt und der Zugriff zum Spiel eröffnet.
Die beiden folgenden Sätze wurden dann mehr oder weniger deutlich gewonnen (2. Satz 25:20, 3. Satz 25:19). Nicht nur die Hamburger Mannschaft wirkte verunsichert bzw. fand im Spiel nicht mehr die richtigen und konsequenten Lösungen und Antworten, sondern auch der Live-Kommentator war Zunehmens entnervt, weil Köln oh Wunder mit ihrem Signature Move dem hohen Ball über die Mitte (a.k.a. Domball) agierte und eher „osteuropäisch“ spielte.
Im vierten Satz stellte sich dann aber etwas ein, was in den drei Sätzen zuvor nicht zu sehen war, ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe. Köln ließ sich beim 11:14 auch nicht verunsichern nahm das Heft des Handels noch einmal in die Hand. Emelie Siegner drehte in dieser Phase von der Aufschlaglinie noch einmal auf (17:14). Es ging ausgeglichen in die Crunchtime (20:20, 23:23), aber Köln erspielte sich den ersten Matchball und bewies Nervenstärke bis der dritte Matchball zum 27:25 verwertet wurde und die Saison mit einem Sieg (einer Serie von drei Siegen in Folge) beendet wurde.
Köln hatte also seine Hausaufgaben gemacht und kurzzeitig den dritten Tabellenplatz (virtuell) inne, weil das Spiel Leverkusen gegen Flacht erst 20 Uhr angepfiffen wurde. Das am Ende dann „nur“ der 4. Platz steht, weil Leverkusen sein Heimspiel 3:2 gegen Flacht gewann und Köln wieder verdrängte, tut der Sache keinen Abbruch, denn die Leistung in dieser Saison ist nicht hoch genug zu bewerten, war sie doch geprägt von vielen Ausfällen unterschiedlichster Natur, die immer wieder Anpassung erforderten, die dann aber meist erfolgreich gemeistert werden konnten.
Gegen jede Mannschaft der Liga konnte gepunktet werden. Mit dem Sieg gegen ETV Hamburg wurde auch der dritte Bundesligaaufsteiger mindestens einmal geschlagen. Ohnehin war das ein statistischer Fakt, dass Köln gegen Hamburg noch nie beide Spiele in einer Saison verloren hat. Auch dies wurde mit dem aktuellen Sieg bestätigt.
Am Ende lügt die Tabelle nicht. Nur zwei Mannschaften konnten beide Spiele gegen Köln gewinnen (Vilsbiburg und Leverkusen). Die stehen dann neben den Meister aus Borken, die nur zwei Spiele überhaupt verloren und eben das eine gegen Köln klar verloren haben, vor Köln.
Auch wenn die BayerVolleys Leverkusen wegen Spielstrafe drei Punkte gegen Straubing im Nachhinein am grünen Tisch zugesprochen wurden, ist der eine Punkt Kölns gegen den Konkurrenten im direkten Duell dann eben zu wenig, um die Vorjahresplatzierung erneut zu erreichen.
Die Mannschaft um Trainer Jimmy Czimek geht nun mit dem Sieg in Hamburg mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause, bevor die Vorbereitung für die dritte Saison in der 2. Bundesliga Pro dann wieder starten kann.
Aus der Mannschaft
Trainer Jimmy Czimek sieht den Sieg in Hamburg als einen der schönsten der ganzen Saison:
„Hamburg hatte in meinen Augen heute wahrlich nicht seinen besten Tag. Anscheinend hat der besondere Rahmen, die große Kulisse und Bundesliga-Boden dafür gesorgt, dass sie auch ein bisschen aufgeregt oder gestresst waren.
Was mir sehr, sehr gut gefallen hat war, wie wir immer in der Crunch Time unser Spielsystem verändert haben und unsere Diagonalen das Zuspiel und den diagonalen Angriff übernommen haben. Da muss man Emelie Siegner und Maike Brönhorst mal ein riesen Kompliment machen, das ist wirklich etwas ganz Ungewöhnliches. Sie haben es dieses Mal wirklich extrem souverän und wahnsinnig erfolgreich gemacht.
Rieke Niemeyer, die ab dem zweiten Satz gespielt hat, hat ein tolles Spiel gezeigt und die Mannschaft auch wirklich gut nach vorne gebracht. Milena Geist hat vor allen Dingen in dem Spiel in der Annahme auch wirklich gut gespielt und damit der Mannschaft geholfen.
Julia Van den Berghen hat als Libera über den Verlauf des Spiels immer besser in die Partie gefunden. Und vor allen Dingen hat auch wieder Ida Merx nach anfänglichen Schwierigkeiten in den Sätzen 2, 3 und 4 ein wirklich starkes Spiel gezeigt. Das hat dann auch den Unterschied ausgemacht. Wir haben, ich würde sagen, einfach, aber effektiv gespielt (A.d.R. das ist, was der Kommentator des Livestreams „osteuropäisch“ nannte). Ida hat es geschafft, unsere Angreifer so einzusetzen, dass die Angreifer in der Pflicht waren, ihre Lösungen zu finden.
Das haben die wirklich sehr, sehr gut gemacht. Deshalb hat vor allem auch Ida Merx ein tolles Spiel gespielt. Marina Wagner kam auch immer am Ende noch in der Crunchtime rein und hat mit entscheidenden Annahmen zum Spielgewinn beigetragen.
Überragend aber in dem Spiel war Emelie Siegner, die im Aufschlag, Angriff, Block, wie auch dann im Zuspiel wirklich eine fantastische Partie gespielt hat und heute absolut verdient MVP geworden ist.
Das gesamte Spiel haben wir immer mehr über den Bereich Aufschlag-Annahme an uns gerissen und haben den Bereich Aufschlag-Annahme klar zu unseren Gunsten entschieden. Wir haben uns auch in der Abwehr immer mehr in die Partie gekämpft, sodass das Spiel auch wirklich ein sehenswertes geworden ist.
Insgesamt freuen wir uns natürlich. Ich empfinde den Sieg als einen sehr, sehr schönen Sieg, einer der schönsten in der Saison, vor allem weil er auch unter nicht so einfachen Vorzeichen stand und die Mannschaft sich heute wieder einmal erneut als echtes Team gezeigt hat und der Glaube an die Taktik und aber auch an sich selber vom Umsetzen der Taktik wirklich entscheidend war.“
Rieke Niemeyer, die nach ihrer Einwechselung eine starke Partie bestritt, fasst die Reise nach Hamburg wie folgt zusammen:
„Trotz einer späten Anreise aus Köln und eines holprigen Starts im ersten Satz haben wir uns im Laufe des Spiels stark zurückgekämpft und schließlich 3:1 gewonnen. Besser hätten wir uns den Saisonabschluss nicht vorstellen können und wir freuen uns jetzt darauf, den Abend nochmal als Team zu genießen.“
Statistisches
Offizielle Spielstatistik (VBL)
MVP DSHS SnowTrex Köln: Emelie Siegner
MVP ETV Hamburg: Jana-Marie Meiser
Stream: DYN Volleyball – Re-Live-Stream – YouTube (kostenfrei)
Ausblick
Sommerpause!
Der Gegner im Netz
Webseite: etvvolleyball.de/2-bundesliga/
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Facebook: etv.volleyball
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Links
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