Was für ein Spiel der Zweitliga-Volleyballerinnen vom Team DSHS SnowTrex Köln in Emlichheim… Nachdem das Team von Trainer Jimmy Czimek nach 0:2-Satzrückstand im dritten Durchgang bereits mit 10:17 hinten lag, drehten die Domstädterinnen nicht nur den Satz, sondern gleich die ganze Partie und nahmen einen 3:2-Sieg mit nach Hause (15:25, 23:25, 26:24, 25:16, 15:12).
Im ersten Spiel unter der Regie von Kölns Zuspielerin Annika Stechnly brauchten die Domstädterinnen eine Weile, bis sie sich gefunden hatten, zumal auch Diagonalangreiferin Laura Feldmann berufsbedingt fehlte. Nach klar verlorenem ersten Durchgang startete Köln gut in Satz zwei und erspielte sich einen beruhigenden 15:8-Vorsprung. Doch Emlichheim verkürzte umgehend auf 14:15. Köln gelangen in der Crunch-Time zwar erneut wichtige Breaks zur 23:20-Führung, doch Emlichheim machte fünf Punkte in Folge und holte sich auch den zweiten Satz. Als Köln im dritten Durchgang bereits mit dem Rücken zur Wand stand, beorderte Jimmy Czimek Kerstin Freudenhammer aufs Parkett. Mit ihren gefährlichen Aufschlägen zum 19:20 war Köln auf einmal wieder im Satz. Beim Spielstand von 22:24 wehrte Köln zwei Matchbälle gegen sich ab und holte mit starken Aufschlägen von Annika Stechnly zur Verwunderung der knapp 500 Zuschauer den dritten Durchgang.
Im vierten Satz drehte sich das Spiel dann völlig. Geschockte Emlichheimerinnen auf der einen Seite und spielfreudige Kölnerinnen, die froh darüber waren, dass sie doch noch ein wenig weiter Volleyball spielen durften, auf der anderen Seite des Netzes. Vicky Dörschug griff ein ums andere Mal erfolgreich über außen an, die spätere MVP Viola Torliene punktete im Block sowie über die Mitte und Köln hatte sich endlich gefunden. Auch als im fünften Satz Melanie Preußer umknickte und vom Feld musste, schockte das die Kölner nicht. Kerstin Freudenhammer übernahm im Angriff Verantwortung und versenkte gefühlvoll Ball um Ball.
Brachte mit ihrer Erfahrung die Wende ins Spiel der Kölnerinnen: Kerstin Freudenhammer (Nr. 13; Foto: Martin Miseré)
„Es war klar, dass wir heute mit den beiden Umstellungen im Zuspiel und über Diagonal ein wenig Zeit benötigen würden. Stark von den Mädels nach dem unglücklichen Ende des zweiten Satzes, dass sie sich im dritten Durchgang auch bei dem hohen Rückstand nicht aufgegeben haben, sondern weiter an unsere Chance geglaubt haben“, lobte Kölns Trainer den Charakter seines Teams. „Wie viel Kopfsache dann in einem Volleyballspiel steckt, war im Anschluss zu sehen. Wir hatten nichts mehr zu verlieren und konnten völlig befreit spielen und Emlichheim hingegen befand sich in Schockstarre. Dass wir dann auch noch den fünften Satz mitnehmen, ist der Ausgeglichenheit unseres Kaders zu verdanken – und einer abgezockten Kerstin Freudenhammer, die dann auch im Angriff zur Stelle war“, so der Kölner Trainer weiter.
Nach Kirsten Tälkers gab es in Emlichheim den zweiten Abschied aus der DSHS-Familie. Linda Büsscher hatte in ihrer Heimat ihren wahrscheinlich letzten Auftritt im SnowTrex-Trikot. Die Außenangreiferin steigt ab April ins Berufsleben ein und geht vorher noch einmal auf Reisen.
Am kommenden Sonntag dürften die Kölnerinnen direkt wieder auswärts ran. Um 15 Uhr steigt das Lokalderby bei Bayer Leverkusen.
Für DSHS SnowTrex Köln spielten: Linda Büsscher, Lena Fenten, Kerstin Freudenhammer, Franziska Kalde, Isabelle Liebchen, Melanie Preußer, Karolin Reich, Vera Schmidt-Narischkin, Annika Stenchly, Viola Torliene, Julia Van den Berghen
MVP SCU Emlichheim: Marie Maathuis
MVP DSHS SnowTrex Köln: Viola Torliene